Norwegen diagonal - Dieter Wolf durchquert Norwegen zu Fuss

Rückenwind ist anders

Dieter Wolf's Expeditionspartner Res Rey berichtet über die Anreise ans Nordkapp und die erste Etappe.

Res Rey, 30. März 2015

Es ist wie beim Heiraten: man weiss nicht so genau, was da auf einen zukommt. So erging es mir auf jeden Fall, nachdem ich vor etwa einem Jahr spontan zugesagt habe, an Dieters Unternehmung "Norge diagonal" teilzunehmen. Immerhin war ich noch nie nördlich vom Polarkreis gewesen, und das wollte ich ja auch irgendwann mal ändern....
Im Schnee zelten übten Dieter und ich auf dem Flüelapass, in Begleitung von Nanuk, dem Hund von Kurt Balzer. Ich lernte vor allem, mich schnell anzuziehen, da das Schlafen im Daunensack schön warm war und ich die Wärme noch etwas in die Kleider mitnehmen wollte.

Wie lang Norwegen ist, erfuhren wir dann bei der Anreise. Zürich-Oslo-Trondheim per Flugzeug, die Weiterreise bis Honingsvog mit dem Hurtigruten-Schiff "Trollfjord".
Kaum zu glauben, dass die Distanz Oslo-Nordkapp länger ist als die Strecke Oslo-Rom.

Die Schifffahrt nach Honingsvog war etwa so, wie es die Prospekte versprechen: Gutes Essen, grandiose Landschaft im Sonnenschein, nette Gesellschaft und ab und zu Sauna mit Whirlpool, am letzten Reisetag sogar vor 6 Uhr morgens.

Unsere Expedition begann zu Fuss wie geplant am 28. März am Nordkapp (Bild), mit leichtem Gepäck, 32 km zurück nach Honingsvog. Wir brauchten dafür weniger als 6 Stunden, das ist beim stetigen Gegenwind eine gute Leistung. Unsere Ausrüstung ist sehr gut, verglichen mit den Materialien des letzten Jahrhunderts, von denen wir in den verschiedenen Museen etliche Beispiele bewundern konnten. Also Hut ab vor Amundson & Co.
In den nächsten drei bis vier Tagen sind wir nach Alta unterwegs, mit Zelt und eigener Küche, auch mit weniger Komfort als bis anhin. Einen Gruss aus dem Winter, wo alle Autos und Velos mit Spikepneus ausgerüstet sind.

Dieter Wolf und Res Rey